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Das Gymnasium behält über mehr als ein Jahrzehnt rund 1200 Schüler.

Gifhorns größtes Gymnasium, das Humboldt-Gymnasium, soll nach mehr als 20 Jahren Diskussion endlich eine zweite Sporthalle bekommen. Das sicherten Vertreter der CDU-Kreistagsfraktion um den Vorsitzenden Helmut Kuhlmann dem Leitungsgremium mit Direktorin Brigitte Gorke, Vertreterin Claudia Gerhardy und Koordinator Werner Riedel zu.

"Die Halle werden wir für den Etat 2017 mit Sicherheit beantragen", kündigte Kuhlmann an. Das benachteilige keine andere Schule. Denkbar sei, den Antrag noch in der auslaufenden Wahlperiode zu stellen, sagte Kuhlmann.

Gekürzte Sportstunden und mangelnde Bewegungsmöglichkeiten beeinträchtigen das HG seit Jahren. "Unsere Jungs haben auch Bewegungsdrang", betonte Direktorin Gorke. Und für die 250 Ganztagsschüler unter den 1200 Gymnasiasten fehlten Sportangebote.

Die hohe Zahl der Schüler bleibe über mehr als ein Jahrzehnt stabil, versicherten die Pädagogen. Damit sei absehbar, dass der Platzmangel anhalte.

Die Folgen: Schüler verlieren Sport-Zeit für Pendelfahrten zur Gamsener Sporthalle Nord. Unterrichtsstunden werden gekürzt. Die 18 mal 36 Meter große Halle zur gleichezeitigen Nutzung für zwei Klassen zu halbieren, wie es die Kreisverwaltung vorschlage, mache Sportunterricht unmöglich, so Riedel. "In die Halle passt ja nicht einmal ein Handballfeld. Wie will man sie als Zweifeldhalle nutzen?"

Dringenden Bedarf sehen Schule und CDU-Fraktion bei der eigentlich bereits im Etat 2014 finanzierten Erneuerung der baufälligen Energie-Inseln in den Physik-Fachräumen. "Regler und Anschlüsse sind defekt", rügt Riedel. Experimente, die sie für die Abiturprüfung brauchen, können Schüler nicht selbst machen. Zumal ihnen auch Experimentierkoffer fehlen. Dabei brauche gerade die Industrie in der Region Naturwissenschaftler und Ingenieure, erinnert Direktorin Gorke. "Wie sollen wir die unter solchen Bedingungen ausbilden?"

Weiterer Investitionsbedarf kommt auf den Kreis unweigerlich durch die Rückkehr zum Abitur nach neun Gymnasialjahren zu. Allein für den nächsten fünften Jahrgang sind wieder sechs Klassen angemeldet. Dauerhaft kommt die Schule auf eine "gesunde Fünfzügigkeit", so Gorke. Für die Zahl der Klassenräume bedeutet das eine Mehrbedarf von sieben ab 2020. Genau so viele früher genutzte Behelfscontainer sind längst abgebaut. Sie waren hinfällig.
Sofort-Lösungen mahnt die Schule für Sekretariat und Reinigungskräfte an. Sechs Teilzeitkräfte für die Raumpflege seien zu wenig. Vertraglich seien mindestens acht vereinbart. Warum der Dienstleister die Leute nicht schicke, müsse die Verwaltung flugs prüfen, sind sich Schulleitung und CDU einig. Und im Sekretariat ist die einzige Vollzeitkraft seit März erkrankt.

Die Kolleginnen mit Halb- und Dreiviertelstellen fangen auf, was geht, lobt die Direktorin. Doch auf Dauer müsse eine versierte Vertretung her. Die CDU regt zudem an, die ungewöhnlich niedrige Eingruppierung der ausgebildeten Verwaltungsfachangestellten auf diesen Sekretariatsstellen zu prüfen.

Foto 1: Vertreter der CDU um den Helmut Kuhlmann (vorn, von rechts) informierten sich bei Brigitte Gorke und Claudia Gerhardy sowie Koordinator Werner Riedel (hinten links) über die Schulsituation. Dabei waren Ingrid Richter, Waltraud Meyer, Thomas Reuter, Jochen Gese und Heinrich Pahlmann.

Für die 250 Ganztagsschüler des Humboldt-Gymnasiums fehlen Sportangebote.

Foto 1: Franz

Foto 2: TheRing

Symbolfoto3: Hendrik Schmidt/dpa/

 

Braunschweiger Zeitung / 08.06.2016