Latein ist am Gymnasium eine Wahlpflichtfremdsprache wie Französisch und Spanisch auch und wird ab der 6. Jahrgangsstufe mit vier Stunden pro Woche unterrichtet. Es zählt neben Englisch, Deutsch und Mathematik als Hauptfach und ist daher mit seiner Note versetzungsrelevant.
Von Klasse 6-8 werden mit dem Lehrbuch „prima.nova“ die Grundlagen der Sprache vermittelt (Lehrbuchphase); von Klasse 9-10 liest man lateinische Autoren im Original (Lektürephase). In der Qualifikationsphase der Oberstufe (11.-12. Jahrgangsstufe) kann man Latein auf grundlegendem Niveau wählen und als Prüfungsfach für das Abitur einbringen.
Die Inhalte des Faches werden durch die Kerncurricula des Niedersächsischen Kultusministeriums vorgegeben (www.nibis.de) und sind durch schuleigene Arbeitspläne konkretisiert.
An unserer Schule unterrichten Latein Frau Hüsemann, Frau Knauf, Frau Rachel und Herr Fermer (Fachsprecher).
Latinum Omnibus
Latein für alle!
Latein: Die Sprache der Vergangenheit für die Zukunft
Warum sollte mein Kind Latein wählen?
non vitae, sed scholae discimus. (Seneca)
„Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir.“
Richtig ist, dass man schon immer darüber geklagt hat, man würde nichts Nützliches in der Schule lernen. Und tatsächlich braucht man Latein nicht unmittelbar im Alltagsleben.
Aber: Im Lateinunterricht lernt man viele nützliche Kompetenzen auch für das spätere Berufsleben. Viele Studienfächer verlangen darüber hinaus Kenntnisse des Lateinischen.
non olet. (Sueton)
„Es stinkt nicht.“
Richtig ist, auch Latein kann – wie jede Fremdsprache und jedes Schulfach – ganz schön auf die Nerven gehen (vielleicht sogar auf den Geruchssinn). Lernen macht nicht unbedingt Spaß.
Aber: Wer sich auf die Sprache einlässt und sich nicht gleich von Schwierigkeiten abschrecken lässt, kann schnell Freude an der Sprache finden. Denken, Rätseln und Knobeln sind die gewünschten Eigenschaften, die kluge Spürnasen erfordern!
aut prodesse volunt aut delectare poetae. (Horaz)
„Entweder Nutzen bringen oder Freude bereiten wollen die Dichter.“
Richtig ist, im Lateinunterricht lernt man nicht nur eine Sprache, sondern auch viel über das antike Leben – und das war in vielen Bereichen ganz anders als unseres! Eine Menge Spannendes und Aufregendes kannst du also in den Geschichten der alten Autoren lesen.
Aber: Du solltest auch Interesse für Geschichte und alte Mythen mitbringen, denn ansonsten kommt die vieles doch auch sehr fremd und unmodern vor.
verba volant, scripta manent. (unbekannt)
„Gesprochene Worte fliegen davon, geschriebene Worte bleiben.“
Richtig ist, dass man heute nicht mehr lernt, Latein zu sprechen – wozu denn auch? Die alten Römer gibt´s ja nicht mehr!
Aber: Gerade das unterscheidet Latein von Englisch, Französisch und Spanisch. Hier lernt man aktiv die Sprache, also sich in dieser Sprache zu unterhalten. Für Latein reicht es aus, die Texte zu verstehen, und das geschieht dadurch, dass wir sie schriftlich ins Deutsche übertragen.
difficile est saturam non scribere. (Juvenal)
“Es ist schwer, darüber keine Satire zu schreiben.”
Richtig ist, dass manche lateinische Wörter schon etwas lustig klingen, und dass man sich an die vielen Vokabeln auch gewöhnen muss.
Aber: Viele deutsche Wörter, insbesondere Fremdwörter, stammen aus dem Lateinischen. Wer also lateinische Vokabeln lernt, kann ganz viele schwierige Wörter aus unserer Sprache und aus anderen Fremdsprachen (z.B. Französisch, Spanisch, Italienisch u.s.w.) verstehen.
iucundi acti labores. (Cicero)
„Erfreulich sind geleistete Anstrengungen.“
Richtig ist, dass Grammatik schon mal ganz anstrengend sein kann, gerade dann, wenn man im Lateinischen die Sachen anders ausdrückt, als wir es gewohnt sind. Die Abkürzung PPP steht zum Beispiel für Partizipien, die es zwar auch im Deutschen gibt, aber nicht so oft verwendet werden wie bei den Römern.
Aber: Es kann auch reizvoll sein, zu sehen, dass man vieles auch anders formulieren kann, als man es von seiner gewohnten Alltagssprache her kennt. Lateinunterricht hilft enorm, seine eigene Fähigkeit zu verbessern, etwas auf Deutsch zu sagen.