Was bietet das Fach Darstellendes Spiel den Schüler*innen?
Das Fach Darstellendes Spiel verknüpft in besonderem Maße theaterästhetische Bildung (und zwar sowohl produktionsästhetisch - in eigenen theatralen Gestaltungsprozessen - als auch rezeptionsästhetisch - in der Auseinandersetzung mit Werken der Theaterkunst) und die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler*innen. Theaterarbeit fordert dazu heraus, Ideen ins Spiel einzubringen. Wir lernen, die Geheimnisse der Mimik, Gestik, Körperhaltung und Stimmführung zu „lesen“ und sie im Rahmen einer adressaten- und wirkungsorientierten Inszenierung gezielt anzuwenden. Wir lernen immer wieder, Arbeitsergebnisse würdigend wie kritisch zu reflektieren und zu verbessern. Die Nutzung von Bühnenraum und Requisit im geplanten oder improvisierten Zusammenspiel mit anderen sowie bewegungs- und sprechchorische Erfahrungen versprechen Spaß im erfolgsorientierten Miteinander.
Das Eintauchen in neue und fremde Rollen und das praktische Ausprobieren in konstruktiver Teamarbeit eröffnet so die Chance, Möglichkeiten des eigenen Selbst und des Miteinanders neu zu erfahren und Horizonte zu erweitern. Für den Alltag erfahren die Schülerinnen und Schüler die Wirkung des eigenen Auftritts, ein Wissen, das sie z.B. bei Vorträgen, Referaten oder Gesprächen, so auch in Vorstellungsgesprächen gewinnbringend einsetzen können. Durch die erfolgsorientierte Zusammenarbeit im Team werden soziale und emotionale Kompetenzen bzw. Strategien ausgebildet und gefördert, die auf der Grundlage gegenseitiger Ermutigung und Unterstützung das Unterrichts- und Schulleben insgesamt ganz im Sinne des Schulmottos (Dem Menschen zugewandt die Welt erforschen und gestalten) positiv vorantreiben sowie für eine gelungene Lebensgestaltung im privaten und im Berufsleben hilfreich sein werden.
Curriculare Aspekte – zunehmend komplexer, kompetenter, selbstständiger
Fachbezogene Kompetenzen: wissen, gestalten, reflektieren, teilhaben
Quelle: Darstellendes Spiel, Kerncurriculum, Hannover 2017
Darstellendes Spiel als Unterrichtsfach am Humboldt - Gymnasium
Darstellendes Spiel kann am Humboldt-Gymnasium ab der Einführungsphase im Jahrgang 11 zweistündig bzw. in der Oberstufe als Kurs auf grundlegendem Anspruchsniveau alternativ zu Kunst oder Musik gewählt werden und befasst sich inhaltlich mit allem, was zur Kunstform Theater gehört. Das Humboldt-Gymnasium hat neben einer Theaterbühne in der Pausenhalle einen eigens für das Fach Darstellendes Spiel gestalteten Unterrichtsraum aufzuweisen. Ein wesentlicher Schwerpunkt des Unterrichts ist die spielpraktische Arbeit – wobei der Unterricht dem Konzept einer „Probebühne“ folgt, auf der gemeinsam gespielt und experimentiert wird. Erlernt werden dabei grundlegende Ausdrucksträger und Gestaltungsmittel des Theaters. Es wird erfahren, wie durch gezielt eingesetzte theatrale Darstellungsmittel beabsichtigte Wirkungen erreicht werden können.
Theaterbesuche, das Schreiben von Kritiken, die Entwicklung von Bühnenbildern, die Herstellung von Werbeplakaten oder Flyern, die Beherrschung der Licht- und Tontechnik etc. können Gegenstand der Unterrichtsarbeit sein. Theatertheorie und Theatergeschichte bieten wichtige Impulse für das gemeinsame Arbeiten. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln neben dem Inszenierungswissen u.a. die Fähigkeit, mit Theater, Film und Fernsehen bzw. sozialen Medien reflektiert umzugehen. Somit beinhaltet die Arbeit im Darstellenden Spiel immer auch fächerübergreifende Aspekte.