Das Humboldt-Gymnasium führt Fünftklässler beim Lesefest mit Inszenierungen an Bücher heran.
Fast jedes Kind kennt den Zauberer Harry Potter oder hat die verrückten Geschichten von "Kevin allein in New York" verfolgt. Und wer noch nicht genau weiß, worum es in beliebten Kinder- und Jugendbüchern geht, der konnte sich beim Lesefest am Humboldt-Gymnasium inspirieren lassen. Aber nicht mit klassischen Lesungen, sondern mit kurzen Theaterinszenierungen. Die hatte der zehnte Jahrgang aus den Kursen Darstellendes Spiel innerhalb von vier Wochen einstudiert und für rund 160 Fünftklässler gestern in drei Schulstunden präsentiert.
So stellten Leonie Hauser, Sümeyye Isik, Konrad Michel, Jasmin Pläp und Tim Semrau zwei Szenen aus dem ersten Teil von "Gregs Tagebuch - Von Idioten umzingelt" des Autors Jeff Kinney nach. "Wir haben das Buch ein wenig umgeschrieben, damit es noch lustiger für euch wird", kündigte Jasmin an.
Die Fünftklässler bekamen etwa eine Szene zu sehen, in der Greg (gespielt von Konrad) und Rupert (Tim) von drei bösen Teenagern gehänselt und gezwungen werden, alten, schimmeligen Käse zu essen. Mit kleinen musikalischen Einspielern unterlegt, würgte ihn Rupert aus Gruppenzwang herunter. Als Greg ran musste, gab er vor, laktoseintolerant zu sein. "Ich spucke dann Blut und komme ins Krankenhaus", sagte Konrad in seiner Rolle. Zu viel des Guten für die Klassenkameraden: Sie ließen von ihm ab. "Wir haben das Buch ausgewählt, weil man es als Gruppe gut zusammen spielen kann und es kinderfreundlich ist", so Leonie.
Anlass der Veranstaltung war das 20-jährige Bestehen der Schülerbücherei, die 3000 Kinder- und Jugendbücher umfasst. Ziel der Teilnahme am Lesefest ist es, die Lesemotivation zu fördern und Literatur lebendig zu machen durch die szenischen Umsetzungen. Auch sollen damit die Klassensieger des Vorlesewettbewerbs im 6. Jahrgang gewürdigt werden.
Foto: Die Humboldt-Schüler Leonie (von links), Konrad, Sümeyye, Tim und Jasmin inszenierten zwei Kapitel aus "Gregs Tagesbuch 1" vor Fünftklässlern.
Braunschweiger Zeitung / 4. Februar 2017