In der Pausenhalle: Buntes Programm und auch ein prominenter Festredner ist dabei
Mit einem bunten Programm feierte das Gifhorner Humboldt-Gymnasium am Freitag sein 40-jähriges Bestehen mit geladenen Gästen in der Pausenhalle. Mit von der Partie auch der erste Schulleiter Anton Pumpe. Prominenter Gastredner war Wolf-Christian Ulrich, der ehemalige HG-Schüler moderierte heute das ZDF-Morgenmagazin.
Die Namensgeber Alexander und Wilhelm Humboldt wären stolz auf das Gesagte und Gezeigte gewesen...
In zahlreichen Grußworten ging es oft darum, wie wichtig Bildung und ein neugieriges Erkunden der Welt für den Menschen ist. Musikalische Glanzpunkte setzte das Schulorchester einige Male unter Leitung von Edgert Laurien. Nach Groovy Strings wollte der Applaus kaum enden. Eingangs gab’s – wie könnte es anders sein für eine Europa-Schule – „Te Deum“.
Den rasanten Wandel der einstigen Realschule über das „Gifhorner Gymnasium 2“ zum heutigen HG skizzierte Schulleiterin Birgit Gorke. Heute zählt die Schule 1109 Schüler und 102 Lehrer. Viele Veränderungsprozesse in der Schullandschaft seien zu bewältigen, exemplarisch nannte sie Inklusion, Einführung und Abkehr vom Turbo-Abi. Auch bei der Digitalisierung geht das HG in die Offensive. „Aber Schule bleibt auch ein Ort, wo gelesen, geschrieben, gemalt wird.“ Wichtig sei die Persönlichkeitsbildung der Schüler.
Die Vielfalt des Humboldt-Gymnasiums lobte Landrat Dr. Andreas Ebel. So sei wichtig, dass das HG auch eine Umweltschule sei. „Das HG ist ein feste Größe in der Schullandschaft von Gifhorn.“
Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich erlebte persönlich einen besonderen Festakt. Vor 30 Jahren sei er damals als Schüler in die Pausenhalle gegangen. Heute sei alles nicht wiederzuerkennen, „es ist fantastisch geworden“. Er erinnerte sich vor allem an jenen November-Tag 1989, als mitten im Unterricht die Durchsage kam, dass die Mauer zwischen Ost und West gefallen sei. Dem Aufruf an die Schüler, an die Grenze zu fahren, seien viele gefolgt. Er schloss mit dem Kompliment: „Das HG ist ein Aushängeschild für die Stadt.“
Wie stark sie ihre Schulzeit am Humboldt-Gymnasium geprägt hat, schilderte die Gifhorner EU-Abgeordnete Lena Düpont. „Hier wurde der Grundstein für meine Europa-Begeisterung gelegt. Eine Europa-Schule ist heute wichtiger denn je.“
Bei Wolf-Christian Ulrich ist es die journalistische Neugierde, die in seiner Schulzeit am HG Nahrung erhielt. Morgens hatte er noch in Berlin das ZDF-Morgenmagazin moderiert und eilte dann nach Gifhorn, um ein Grußwort zu sprechen. Ulrich war der Urheber der ersten Schüler-Zeitung. Aus einigen Exemplaren zitierte er und erntete Lacher. „Ich war damals eine ziemliche Nervensäge“, sagte er in Richtung seines alten Rektors. Ernst wurde er abschließend: Eine fundierte Allgemeinbildung sei gerade in Zeiten von Smartphone und Co wichtiger denn je. „Leute, lernt lesen und schreiben. Und ja, denken muss man selber.“ Genau deshalb sei Schule so wichtig.
Schüler, die aus Heimatländern berichteten, darstellendes Spiel zu den Schulnamensgebern der Humboldts und ein Auftritt der Festakt-Band bildeten einen farbenfrohen Rahmen. Nicht viele Schulen wären so breit aufgestellt, lobte Franz Rollinger von der Landesschulbehörde. „Die Schule ist eine Burg in Gifhorn.“
31.08.2019 / Aller Zeitung