40 Jahre Humboldt-Gymnasium: Beim Festakt wird unterhaltsam in Erinnerungen geschwelgt.
"Ich bewundere Lehrer dafür, dass sie sechs Stunden am Tag diesen Lärm aushalten. Dafür sollten sie den Friedensnobelpreis bekommen." "ZDF-Morgenmagazin"-Moderator und ehemaliger Humboldt-Gymnasiast Wolf-Christian Ulrich kramte mit viel Humor in seiner Erinnerungskiste: "Gibt es eigentlich noch den Nordflügel, der chronisch nach Chemie roch?" Die erste Ausgabe der Humboldt-News, der Samstagsunterricht - daran denkt Ulrich gern zurück. Und wie er am Freitag beim Festakt zum 40. Bestehen des Humboldt-Gymnasiums am Rednerpult stand und zu ehemaligen Lehrern und Rektoren sprach, musste auch er zugeben: "Ich war vor den Moderationen noch nie so aufgeregt wie in diesem Moment. Irgendwie bleibt man offenbar doch immer noch Schüler." ...
Den Samstagsunterricht kennt Bürgermeister Matthias Nerlich als Ex-Humboldt-Gymnasiast auch noch zu gut. Und erinnert sich an seine Anfänge: "1989 habe ich zum ersten Mal diese Pausenhalle betreten. es war nicht schön. Heute ist sie fantastisch." Sein persönliches Highlight zu Schulzeiten sei eine Durchsage des damaligen, allerersten Rektors Anton Pumpe gewesen: "Die Mauer ist gefallen." Kurzerhand fuhren alle gemeinsam ins damals geteilte Dorf Zicherie-Böckwitz.
Den Reigen der ehemaligen Schüler, die längst große Bekanntheit erlangt haben, setzte die Europa-Abgeordnete Lena Düpont fort. Das Betriebspraktikum in Tschechien "hat eine große Rolle dabei gespielt, dass ich mich für Europa interessiert habe". Europaschulen wie das Humboldt-Gymnasium seien in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Die Schule habe sie sehr geprägt. "Egal, wohin es uns verschlägt: Wir werden immer Humboldtianer sein."
Ein Abiturjahrgang mit 138 Absolventen spreche laut Franz Rollinger, Dezernent der Landesschulbehörde, dafür, dass die Schule großen Anklang finde. Dass sich die Namensgeber Wilhelm und Alexander von Humboldt intensiv mit Themen wie Pädagogik, Philosophie und Geografie beschäftigt hatten, werde auch in der Schule gelebt.
40 Jahre Humboldt - mit ständigen Veränderungen in der Schullandschaft hat auch das Humboldt viel Wandel durchlebt. Orientierungsstufen wurden abgeschafft, die Inklusion gesetzlich verankert, Gymnasiallehrer werden an andere Schulformen abgeordnet - und derzeit laufen alle Vorbereitungen für die Rückkehr zu G 9. Dazu gehört auch der Neubau. "Die Bodenplatte ist fertig", freute sich Schulleiterin Brigitte Gorke über den Fortschritt. Und auch Landrat Andreas Ebel hofft, dass die sieben Klassenräume zum nächsten Schuljahr bezogen werden können. 3 Millionen Euro hat der Landkreis dafür im Haushalt bereitgestellt.
Auch der Schulelternrat sowie die Schülerschaft äußerten sich beim Festakt zu Wort, Kurzvorträge von Schülern aus Arizona, Istanbul und Omsk wurden zwischendrin eingestreut.
1109 Schüler besuchen das Humboldt-Gymnasium. Viele von ihnen sorgten am Freitag für ein unterhaltsames Rahmenprogramm des Festaktes. So spielte das Schulorchester, die Gifhorn Twin Town Singers sangen und der Bereich Darstellendes Spiel lieferte eine Schauspieleinlage und Gesang.
Foto 1: ZDF-Moderator Wolf-Christian Ulrich ging bis 1995 selbst auf das HG – und schwelgte in Erinnerungen.
Foto 2: 40 Jahre Humboldt-Gymnasium Gifhorn: Beim großen Festakt am Freitag vor Kreistagsmitgliedern und Vertretern aus Schulen sowie Ehemaligen gab es ein unterhaltsames Programm. Dabei trat auch das Schulorchester unter der Leitung von Edgert Laurien auf.
31.08.2019 / Braunschweiger Zeitung