Besucher aus Brjansk und gastgebende Humboldt-Gymnasiasten proben für den Weltkindertag am Freitag
Bis kommenden Montag sind die zehn Gastschüler aus dem russischen Brjansk im Rahmen eines Austauschprogramms des Humboldt-Gymnasiums noch in Gifhorn. Am Dienstag und Mittwoch stand ein Musikprojekt in der Grille an, bei dem gemeinsam mit den Kindern ihrer Gasteltern zwei Lieder für das Fest am Weltkindertag einstudiert wurden.
Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich schaute am Dienstag zum Hallo-Sagen während der Proben in der Grille vorbei.
Ein hartes Stück Arbeit für alle Beteiligten, unter anderem Herward Sass, Chef der Musikschule Kiwi, und zwei seiner Musiklehrer. Denn: „Die allermeisten der Jugendlichen haben hier das erste Mal ein Instrument in der Hand.“ Unter den russischen Teilnehmern sei ein Mädchen gewesen, das Piano spielen konnte – das war’s. „Dafür klappt’s ganz gut“, so Sass.
Zunächst waren zwei Gruppen gebildet worden – Percussion und Gitarre – und räumlich getrennt voneinander vorbereitet worden. Um dann auf der Bühne im Saal der Grille gemeinsam weiter zu üben. „Chasing Cars“ von Snow Patrol hatten sich Sass und seine Mitstreiter als Trainingsprojekt ausgesucht. Außerdem sollte noch „Stand by me“ von Ben E. King das Repertoire für den Auftritt am Freitag beim Weltkindertag auf dem Gelände zwischen Sportzentrum und Jugendzentrum vervollständigen.
Um das leibliche Wohl der Projektteilnehmer in der Grille kümmerten sich die begleitenden Lehrer: „Eigentlich wollte ich am Dienstag Kürbissuppe kochen, aber die Kids fanden das gar nicht gut“, so Rachel. Also gab’s dann – zur Zufriedenheit aller Schüler – Nudeln mit Soße. Am Mittwoch revanchierten sich die drei mitgereisten Lehrkräfte aus Brjansk mit einer russischen Spezialität: Pelmeni. Den halben Vormittag verbrachten sie in der Grille-Küche damit, kleine Berge dieser hackfleisch-gefüllten Teigtäschchen für zwei Dutzend hungrige Mägen vorzubereiten.
„Möglich gemacht hat das Musikprojekt die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch“, betont Katja Rachel, Russischlehrerin am Humboldt-Gymnasium (HG) und in diesem Jahr allein verantwortlich für die Organisation des Schüleraustauschs. Der jetzige ist nämlich schon der achte seit dem Beginn im Jahre 2000. „Im Februar fahren wir dann nach Brjansk zum Gegenbesuch“, so Rachel.
Die 14- bis 17-jährigen Gäste aus der rund 400 000 Einwohner zählenden Stadt in der Nähe der Grenzen zu Weißrussland und der Ukraine sind am vergangenen Samstag Abend am Bahnhof Gifhorn angekommen – nach einer insgesamt 26-stündigen Reise mit dem Zug. Den Tag über hatten die zehn Jugendlichen und ihre Lehrer in Berlin mit Sightseeing verbracht.
Das stramme Besuchsprogramm sah für den darauf folgenden Sonntag das Beschnuppern in den Gastfamilien vor und am Montag einen Besuch samt Begrüßung im HG.
Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich schaute am Dienstag zum Hallo-Sagen während der Proben in der Grille vorbei. „Donnerstag ist wieder Schule angesagt, Freitag das Fest“, so Rachel.
Außerdem stehen noch Besuche im Phaeno und in der Autostadt in Wolfsburg an sowie ein Hamburg-Trip am Samstag – und am Montag steigen die Besucher wieder den Zug, um in ihre rund 1800 Kilometer entfernte Heimat zu fahren.
19.09.2019 / Aller Zeitung