Im Rahmen von „Erasmus+“ werden Jugendliche aus Polen, Italien, Schottland, Bulgarien und Gifhorn im Rathaus empfangen.
Viele Fragen zum Austritt Groß Britanniens aus der EU und seinen Konsequenzen sind offen, die Verunsicherung ist überall spürbar. Für Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich ist jedoch klar: „Der Brexit kann unsere Freundschaft nicht zerstören!“ Diese Worte richtete er nicht nur in Richtung der Gastschüler aus Galloway und Dumfries in Schottland, mit der Gifhorn eine Städtepartnerschaft pflegt, sondern machte auch den Schülern aus Burgas in Bulgarien, Reda in Polen und Meta aus Italien deutlich, wie wichtig eine Verbindung zu anderen Ländern ist. „Europa ist für viele ein Geschenk.“
Anlass des Besuchs aus dem europäischen Ausland war der Austausch im Rahmen des geförderten „Erasmsus+“-Projektes, das das Humboldt-Gymnasium Gifhorn mit vier Schulen aus vier Ländern eingeht. So sind derzeit 16 Gastschüler, 8 Lehrer und eine Schulleiterin aus Italien, Polen, Schottland und Bulgarien für knapp eine Woche zu Gast in Deutschland.
„Die Schüler sollen sich untereinander austauschen und Unterschiede in den jeweiligen Ländern erkennen“, meint Daniel Ringkowski, der das „Erasmus+“-Projekt organisiert, das in diesem Schuljahr gestartet ist und über drei Jahre läuft. Es gehe im ersten Jahr um die Vergangenheit beziehungsweise Entstehung der EU, im zweiten Jahr um die Gegenwart und im dritten Projektjahr wollen die Schüler Zukunftsperspektiven entwickeln.
Im zweiten Jahr ist das Ziel, dass immer zwei Schüler für ganze zwei Monate im Langzeitaustausch in die jeweiligen Länder reisen und das Leben dort intensiver kennenlernen als bislang in einer Woche.
„Für die Jugendlichen war es ganz erstaunlich, dass wir hier mit der ,Lady Devorgilla’ eine schottische Mühle stehen haben. Sie wissen zwar, dass wir eine Patenschaft mit Dumfries haben, aber das war dann doch nochmal neu“, sagt Ringkowski. Und Matthias Nerlich war erst vor zwei Monaten in Dumfries und besuchte ein Restaurant, das einst eine Kirche war. „Hier in Gifhorn ist es genau umgekehrt: Das Restaurant Brauhaus wurden zu einer Kirche.“
Als Erinnerung an Gifhorn verteilte er schließlich ein Buch über die Stadt und Adventskalender, um den Schülern die Zeit wortwörtlich zu versüßen.
Foto: Bürgermeister Matthias Nerlich (links) begrüßte Daniel Ringkowski, der für das Gifhorner Humboldt-Gymnasium und die vier Gastschulen aus dem europäischen Ausland das „Erasmus+“-Projekt koordiniert, sowie die Schüler aus Gifhorn, Italien, Schottland, Bulgarien und Polen im Rathaus. Daniela König
04.12.2019 / Braunschweiger Zeitung