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Zum Vergrößern anklicken!Lea Rosh, die bekannte TV-Journalistin referierte an der Europaschule Humboldt-Gymnasium zum Thema Antisemitismus. Vor rund 160 Schülerinnen und Schülern der oberen Klassenstufen berichtete sie in bewegenden Worten über die Verbrechen während der NS-Diktatur und auch über die Gefahren des wieder erstarkenden Rechtsradikalismus. Dieses Thema wurde auch durch Michael Rump-Räuber, Mitarbeiter des Landesinstituts für Schule und Medien in Berlin, intensiv und anschaulich vorgetragen. Mit Beispielen aus dem Berliner Alltag machte er deutlich, wie schleichend aber immer offener Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit Geschwüren gleich aufbrechen. "Der Antisemitismus und Rechtextremismus sind in der Mitte der Gesellschaft tief verwurzelt," sagte er. Eben das mache den Kampf dagegen so schwer.

Zum Vergrößern anklicken!Zum Vergrößern anklicken!Ein weiteres großes Thema war das "Denkmal für die ermoderten Juden in Europa" und der unterirdische "Ort der Information," welche 2005 in Berlin eröffnet wurden. Der Architekt und Ehemann Lea Roshs, Jakob Schulze-Rosh, berichtete ausführlich zu diesem Thema.

 Die Schülerschaft fand die Veranstaltung sehr informativ, hätte sich aber eine wesentlich längere und vor allem intensivere Fragenrunde gewünscht. "Sie ist nicht wirklich auf unsere Fragen eingegangen," sagte eine Schülerin und wurde von einer weiteren unterstützt: "Krische Fragen wurden ein wenig oberflächlich und schnell beantwortet." Ein Schüler fand den Vortrag von Michael Rump-Räuber besonders interessant. "Schade, dass gerade das, was heute aktuell ist, so wenig Zeit eingenommen hat." Trotz dieser wohl berechtigten Kritik war es eine sehr gute, tief bewegende Veranstaltung und wir danken dem Kollegen Thomas Husemann für deren Organisation.

Bericht: D.M. Hesse

Lea Rosh - eine Begegnung mit Folgen

Eindrücke von Thomas Husemann, Philosophielehrer am Otto-Hahn-Gymnasium und an der Europaschule Humboldt-Gymnasium.

Natürlich hatte auch ich sie schon im Fernsehen gesehen, natürlich hatte auch ich mich schon an ihrer Art zu moderieren gestoßen. Um so mehr überraschte mich dann ihre freundliche und zugewandte Art, die ich am Rande des Eröffnungskonzertes zur Einweihung des Holocaustmahnmals in Berlin im Mai 2005 erleben durfte. Sie erleichterte es einem ungemein, schnell und ohne Schnörkel in ein hochinteressantes und offenes Gespräch zu gleiten.
Das Eis war gebrochen und ich wagte mich vor mit der Frage, ob und inwiefern sie denn schon Kontakt mit Schulen pflegte. Sie pflegte und zwar in einem Umfang, wie ich es nicht erwartet hatte. Nicht nur, dass sie Lehrerfortbildungsseminare entwickelt hatte, sie und ihre Mitarbeiter hatten auch umfangreiche Projekte gegen Antisemitismus und neonazistische Jugendliche entworfen und durchgeführt.
Bereits ein halbes Jahr später organisierten wir - sie, ihr Geschäftsführer und Lebenspartner Jakob Schulze-Rohr und ich - ein Lehrerfortbildungsseminar zu den politischen und historischen Hintergründen des Mahnmals. Dies fand statt in den Seminarräumen, die direkt unter dem Mahmal gelegen sind.
Jetzt dauerte es nicht mehr lange, bis ich sie für einen Vortrag an der Europaschule Humboldt-Gymnasium gewinnen konnte. Auch ihr Man, der als Architekt und ehemaliger Stadtplaner mit den Entwürfen für das Mahnmal bestens vertraut ist, beteiligte sich gerne. In die Veranstaltung an unserer Schule brachten sie dann noch einen Kollegen für Deutsch und Geschichte aus Berlin mit, Herrn Rump-Räuber, der Experte für neonazistische Umtriebe ist und in Berlin in diesen Hinsichten Lehrerfortbildungen betreut.
Die Veranstaltung selbst, wie wir sie am 5. 12. 2006 in der Pausenhalle der ehemaligen EKS durchgeführt haben, wird gegenwärtig noch in Hinblick auf ihre Stärken und Schwächen analysiert, sodass ich hier noch nichts Abschließendes sagen möchte. Ziel muss es aber sein, eine noch höhere Schülerbeteiligung zu erreichen. Möglicherweise kann dann sogar die Moderation der Veranstaltung cleveren Oberstufenschülern übergeben werden, sofern diese auch wirklich zu dieser Veranstaltung erscheinen.
Thomas Husemann