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Von Davis Haude

Vom achten bis zwölften Juni 09 fand für mehr als ein Dutzend Schüler des HG Gifhorns eine Auslandsfahrt nach Polen statt, über die ich hier berichten möchte.
Allein schon die Busfahrt selbst war ein Erlebnis für sich; da ich aber über Polen selbst berichten soll, schenke ich mir große Details. Auf jeden Fall hatten wir während der über 10-stündigen Fahrt neben Karten spielen und schlafen viel zu lachen, sogar mit den Lehrern (!).

Bei der Ankunft am Montagabend wurden wir freundlichst empfangen. Erst einmal gab es eine warme Mahlzeit, danach versammelten sich die polnischen, bulgarischen und deutschen Schüler und Lehrer in einem Konferenzraum, wo Kennenlernspiele verschiedenster Art gespielt wurden. Zu nennen wäre da z.B. das Unterschriftensammeln, bei dem man von allen anderen Mitspielern Unterschriften sammeln musste, und sich dabei gleich ein paar (wenigstens ein paar) Namen einprägen konnte. Auch lustig war das Wollknäuelspiel, bei dem das Knäuel zum nächstbesten Mitspieler, am besten dem gegenüber, zugeworfen wurde. Dabei ruft der Werfer laut seinen Namen. Lustig war das Ganze allerdings nur, bis wir erfuhren, dass das Knäuel wieder aufgerollt werden musste.

Den Dienstag verbrachten wir in Danzig. Dort besuchten wir einen alten Speicher, umgewandelt in ein Museum, in dem man einiges über das Leben der polnischen Einwohner im Mittelalter erfuhr. Hier wurde auch ein sehr spannendes Foto von Herrn Gibbons gemacht, wie er auf einem Plastikknochen rumkaut. Außerdem haben wir an diesem Tag eine sehr große Kirche besucht, von deren höchsten Punkt aus man über die ganze Stadt blicken konnte – wenn man sich die knapp 500 Stufen wirklich antun wollte.

Am nächsten Tag waren wir in Gdynia. Hier konnte jeder seine Euro bei Herrn Arnold in Zloty eintauschen und damit shoppen gehen (bei der Erwähnung der Shoppingcenter haben die jungen Damen große Augen gemacht).
Für den letzten gemeinsamen Tag, dem Donnerstag, wurden spezielle Gruppenarbeiten vorbereitet. Die Schüler aus allen Ländern wurden gemischt in Gruppen eingeteilt, um entweder die Augen, die Ohren oder die Geschmacksorgane einzusetzen, um Polen näher kennen zu lernen. Die „Augen“-Gruppe musste zum Beispiel die Gebäude und Einwohner des Dorfes betrachten. Was ist ähnlich zum Heimatland, was vollkommen anders? Nebenher bekam jede Gruppe einen Gegenstand, der fünfmal gegen einen anderen getauscht werden sollte – mit einem Passanten.
Dieser Tag war meiner Meinung nach vor allem deswegen so interessant, weil man sich nicht nur mit seinem Umfeld, sondern vor allem auch mit dem Rest der Gruppe beschäftigen sollte. Vorher ist man ja meist mit seinen gleichsprachigen Freunden durch die Stadt gelaufen, nun musste man sich auch einmal mit anderen Leuten beschäftigen. Und es hat ziemlich gut geklappt.

Am gleichen Tag fuhren wir noch zum Strand, für ein kleines Picknick. Obwohl sich weit rechts bereits große schwarze Wolkenmassen auftürmten, blieben wir. „Aaach, das zieht weiter!“, meinte die liebe Lehrerschaft nur. Leider nicht ganz richtig. Irgendwann standen die riesigen Wolkentürme direkt über uns, und der Anblick der Bewegung in so großer Höhe versetzte alle in Staunen. Nach einer halben Minute (gefühlte halbe Stunde) des Erstarrtseins gingen wir wieder zum Bus. Keine Sekunde zu früh, denn fast direkt danach brach der Regen über uns los. Nach ca. 20 Minuten waren wir endlich beim Bus – und das vollkommen durchnässt. Trotz improvisierter Wäscheleine im Bus wurden die T-Shirts nichts trocken, aber das machte nichts – oben ohne im Bus, das hat schon was.

Alles in Allem gefiel mir die Fahrt sehr, genauso wie jedem, den ich gefragt habe. Es gab nichts zu bemängeln, viel zu Lachen und eine einmalige Erfahrung war es auch. Ich hoffe, dass das HG weiterhin solche Fahrten anbietet.

Davis Haude