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Die Stolpersteine – Gedenktafeln aus Messing – des Kölner Bildhauers Gunter Demnig erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus. Er verlegt sie im Pflaster vor dem jeweils letzten Wohnort der Opfer. Gestern war Demnig im Humboldt-Gymnasium zu Gast, um einen Vortrag zu halten. Die aktuellen Abiturthemen in Kunst und Geschichte sind Denkmal und Erinnerungsarbeit. Da lag es für den Organisator des Vortrags, Lehrer Peter Limpinsel, nahe, den Künstler Demnig einzuladen. „Der Gedanke war, es andersherum zu machen und nicht ein Mahnmal zu besuchen“, sagte Limpinsel. Gunter Demnig hat inzwischen 46.000 Stolpersteine in 17 europäischen Ländern mit Hilfe von Paten verlegt. In Deutschland liegen sie in 938 Kommunen, die meisten mit 5400 in der Bundeshauptstadt Berlin. Die nächsten Stolpersteine um Gifhorn herum sind in Braunschweig, Peine und Hannover zu finden. Wie er auf den Titel Stolpersteine gekommen sei, wisse er gar nicht mehr, erzählte Demnig. Die beste Beschreibung des Gedankens habe mal ein Hauptschüler gegeben: „Man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen.“ Demnig selbst sieht es so, dass die Erinnerung an die Menschen blank poliert wird, wenn man darüber läuft. „Und, um sie zu lesen, muss man sich vor dem Opfer verbeugen“, sagte er. Gunter Demnig ist Jahrgang 1947, in West-Berlin geboren. Er hat Kunst studiert, als Maler angefangen und hat sich später als Bildhauer einen Namen gemacht.

Foto: Prominenter Gast: Gunter Demnig, Initiator des Projektes Stolpersteine, war gestern am Humboldt-Gymnasium. Chris Niebuhr

28.03.2014 / AZ