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Gifhorns Straßennamen durch HG-Schülerinnen und -Schüler auf Prüfstand

Sie haben in Bibliotheken geforscht, in Archiven gestöbert, Zeitzeugen befragt und sich durch das Internet geklickt: 43 Schüler von Humboldt-Gymnasium , Otto-Hahn- und Bonhoeffer-Realschule waren ein halbes Jahr als Detektive unterwegs, um die Vergangenheit von Namensgebern Gifhorner Straße zu erkunden. Ergebnisse wurden gestern Abend im Ratssaal präsentiert. Den Anstoß zu dem Projekt gab Dr. Klaus Meister (Stadtverwaltung) nach der bereits erfolgten Umbenennung der Dr.-Gotthard-Rattay-Straße.

Recherchen hatten die NSDAP-Vergangenheit des ehemaligen Gifhorner Stadtdirektors aufgedeckt (AZ berichtete). 550 Straßen und Plätze gibt es in Gifhorn, 130 davon sind nach Personen benannt – 37 Straßennamen kamen unter Projektleitung von Oberstudienrat Wolfgang Rhodenburg (HG) auf den Prüfstand. Mit 20 Straßennamen haben sich die drei Teams schließlich genauer beschäftig. Für die Forschungsarbeit – sie wurden von Professor Gerd Biegel vom Institut für Regionalgeschichte unterstützt – gab's ein dickes Lob von Bürgermeister Matthias Nerlich. NSDAP-Mitglied, Wehrwirtschaftsführer und Flugzeugbauer: Die HG-Arbeitsgruppe hatte bei der Gerhard-Fieseler-Straße Bedenken. „Der Anstoß, der durch die jungen Leute gegeben wurde, bringt einiges ins Rollen“, sieht Biegel einen Arbeitsauftrag für Rat und Verwaltung. Auch Carl Diem oder Hindenburg gehörten auf die „Prüfliste“. Eines steht für den Professor bereits jetzt fest: „Ihr habt zu wenig Frauen in den Straßennamen.“ Foto: Schüler am Humboldt-Gymnasium stellen Straßennamen auf dem Prüfstand: Mehr als 40 Schülerinnen und Schüler präsentierten die Projektergebnisse gestern Abend im Rathaus.

19.03.2015 / AZ