Die Queen geht, die Russen kommen:
Als gestern Elizabeth II. sich anschickte, die KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen zu besichtigen, begrüßte wenige Kilometer weiter östlich das Gifhorner Humboldt-Gymnasium acht russische Austauschschüler aus Brjansk. Deren Besuch steht auch im Zeichen des sich zum 70. Male jährenden Kriegsendes. „Das Thema liegt auf der Hand“, sagte Elisabeth Schulze vom HG, die den Schüleraustausch koordiniert, als die fünf Mädchen und drei Jungen im Alter von 14 bis 16 Jahren und ihre beiden Lehrerinnen im Nebengebäude des HG begrüßt wurden. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Eine Tagesfahrt nach Sachsenhausen mit Besichtigung dieses ehemaligen KZ steht morgen auf dem Programm, am Montag gibt es ein Gespräch mit einer Zeitzeugin über Erlebnisse am Ende des Zweiten Weltkriegs – auch in russischen Lagern. Auch Bremen, Phaeno, Autostadt und VW-Werk in Wolfsburg stehen auf dem Programm. Darüber hinaus erstellen die Schüler eine Dokumentation über ihren Besuch. Bis 4. Juli sind die Brjansker in Gifhorn. Seit zehn Jahren gibt es die Partnerschaft mit der Schule in der Stadt südlich von Moskau nahe der weißrussischen Grenze. Der aktuelle ist der sechste Schüleraustausch. Rektorin Brigitte Gorke hob in ihrer Begrüßung die Bedeutung für die Völkerverständigung hervor. „Im Sinne der kulturellen Bildung ist es für uns alle wichtig, über den Tellerrand hinauszuschauen.“
Foto: Schüleraustausch: Das Gifhorner Humboldt-Gymnasium hat bis 4. Juli Besuch aus Russland.
27.06.2015 / Aller Zeitung