Erdkunde in Leipzig, Sport in den Alpen: An Gymnasien im Kreis Gifhorn ist in Sachen Klassenfahrten wieder Alltag eingekehrt – weitestgehend. Der Boykott der Lehrer wegen Mehrarbeit ist Geschichte, denn das Oberverwaltungsgericht hat jene Mehrarbeit kassiert. Sie haben vor Ort die Siedlungsgeografie Leipzigs und Auerbachs Keller erkundet: 51 Humboldt-Gymnasiasten des zwölften Jahrgangs waren neulich auf Zwei-Tages-Fahrt. Ein Vorgeschmack darauf, was für die anderen kommt, sagt HG-Rektorin Brigitte Gorke. Klassenfahrten laufen zentral in einer Woche, dieses Schuljahr Ende Mai/Anfang Juni, 2016/17 gleich im August.
Skiprojekte für die siebten und achten Klassen, der neunte Jahrgang fahre auch, die Kursstufe ebenso, sagt Susanne Pilarski vom Otto-Hahn-Gymnasium. Die Ziele seien jahrgangsbezogen ausgewählt. „Wegen der Rückkehr des Abiturs nach neun Jahren müssen wir künftig die Taktung neu machen. Da hat es aber noch keinen Beschluss gegeben.“
„Wir haben die Klassenfahrten auf den Beginn des nächsten Schuljahres verlegt“, sagt Katrin Kroczek vom Sibylla-Merian-Gymnasium Meinersen. Grund sei das zu kurze Schuljahr. „Jede Stunde Unterricht, die ausfällt, fehlt.“ Dafür gebe es Fahrten nächstes Schuljahr. Für die Abiturienten von heute sei das allerdings zu spät, räumt sie ein. Dagegen hätten Schüleraustausche in den Ferien stattgefunden – nach Frankreich, in die USA und nach England (Betriebspraktika).
Keinen Boykott gab es beim Philipp-Melanchthon-Gymnasium in Meine. „Wir haben sehr wohl darüber diskutiert“, sagt Stephan Oelker, Rektor der kirchlichen Schule. Letztendlich fanden Klassenfahrten statt – natürlich auch in diesem Schuljahr. Im Juni zum Beispiel sei der neunte Jahrgang in England.
15.01.2016 / Aller Zeitung