Acht Gymnasiasten schauen bei der Netztechnik-Firma Axians hinter die Kulisse.
Zwar besteht die Kooperation zwischen der Axians GA Netztechnik GmbH und dem Humboldt-Gymnasium seit vielen Jahren, doch die jüngste Projektwoche zeitigte ein Novum: Erstmals betrug die Quote der Teilnehmerinnen 50 Prozent.
"Wir waren positiv überrascht", sagte Martin Rohwer während der gestrigen Abschlusspräsentation. Der Leiter der Arbeitsvorbereitung führte die acht Zehnt- und Elfklässler durch die fünf Tage. In denen erhielten die Schüler viele Einblicke in die Arbeit der Firma, die für Netzanbieter Sendemasten aufstellt.
Was passiert bei Axians, wenn ein Mobilfunkbetreiber den Auftrag erteilt? Die Jugendlichen verfolgten sämtliche Stationen eines Auftrages, von der Projektplanung, der Akquise eines Bauplatzes über die Konstruktion des Mastes bis hin zu seiner Abnahme.
"Wir sind auf einen Mast gestiegen oder haben selber versucht, ein Bauteil zu zeichnen. Im Messlabor wurde uns gezeigt, wie man viele Sachen über das Handy fernsteuern kann", berichtete Henrik Lampe von einigen der zahlreichen Programmpunkte.
"Natürlich wollen wir mit der Aktion für qualifizierten Nachwuchs sorgen und jungen Menschen die Möglichkeit des Einblicks in die Technik geben", betonte Rohwer.
Dafür hatten sich die acht Schüler freiwillig gemeldet. Von den Humboldt-Lehrern seien 30 bis 40 engagierte Gymnasiasten angeschrieben worden, erläuterte Lehrer Edgert Laurien und ergänzte: "Die Teilnehmer müssen die Fächerinhalte selber nacharbeiten, deshalb war das schon eine wichtige Entscheidung.
Die aber ganz offensichtlich nicht bereut wurde. "Es war interessant und das Betriebsklima war echt ziemlich gut bei den rund 50 Mitarbeitern", meinte Tabea Lüdde. Ihr Mitschüler Nils Oppel fand das aufgeschlossene und lockere Miteinander auf Duzebene beachtlich. Gleichwohl sehe er für sich eher eine Zukunft bei VW.
Auf jeden Fall wollen alle acht Schüler, wie sie betonten, der Technik verbunden bleiben, aber wohl mehr in Richtung Wirtschaftstechnik. "Wir können und wollen den Jugendlichen Hilfestellungen bieten. Der Blick hinter die Firmenkulissen ist wichtig, da so Dinge erfahren werden, die nicht in Büchern stehen", stellte Susanne Harms fest, Bildungsreferentin der Stiftung Niedersachsenmetall, Initiator der Aktion.
Allerdings musste Schulleiterin Brigitte Gorke vom Leiter der Arbeitsvorbereitung erfahren, dass in all den Jahren noch kein ehemaliger Humboldt-Schüler den Weg zu Axians gefunden habe.
Susanne Harms von der Stiftung Niedersachsenmetall (links), Lehrer Edgert Laurien (blauer Pulli) und Schulleiterin Brigitte Gorke (hinten) freuten sich mit den Gymnasiasten über die informative Projektwoche.
Braunschweiger Zeitung / 9. Februar 2016