Vier Absolventen erreichen die Traumnote Eins. Der Jahrgang verabschiedet sich augenzwinkernd.
Einen großen Abschied hat das Humboldt-Gymnasium seinen 138 Abiturienten bereitet. Den in den Ansprachen formulierten Auftrag an die Absolventen, ihr Potenzial zum Wohle der Gesellschaft zu nutzen, nahmen sie an. Und sie zeigten sich dankbar für die Unterstützung durch Elternhäuser und Schule. Abiturientensprecherin Insa Degenhardt gab sich in ihrer stehend beklatschten Rede beherzt: "Uns steht nun die Welt offen."
Um bei aller Zukunftsperspektive zum Ende des achtjährigen gemeinsamen Bildungswegs nicht wehmütig zu werden, war Augenzwinkern ein bewährtes Stilmittel. Die Moderatoren Rike Meinecke und Olaf Postler thematisierten, ob die Abiturienten entlassen oder verabschiedet würden. Sie beugten sich der Entscheidung von Direktorin Brigitte Gorke: "Wir sind ja nicht im Knast."
Gorke wiederum griff das unvermeidliche wortspielerische Jahrgangsmotto auf: "Abi-Baba und die 40 Unterkurse." Ihr "Sesam-öffne-dich!" offenbarte ein "gutes Gesamtergebnis" der Absolventen mit einem Notenschnitt von 2,43. 30 Abiturienten schlossen mit einer Eins vor dem Komma ab. Ungeachtet der auch in Gifhorn geführten Kontroverse über das Niveau der Mathe-Prüfungen zeigten vier Humboldt-Gymnasiasten, dass auch eine glatte Eins möglich war: Sebastian Botsch, Lasse Gerblich, Merle Hagedorn und Kevin Eisner.
Mit Verweis auf Immanuel Kant rief die Direktorin die junge Generation auf, die in der Schule vermittelte Idee der Aufklärung aufzugreifen: "Habt Mut, euch eures Verstandes zu bedienen." Ein Beispiel dafür sei, dass sich Humboldtianer am freitäglichen Klimaprotest beteiligt hätten.
Letzte Hausaufgaben hatte Gorke ebenfalls in petto: "Gestalten Sie die Zukunft mit! Wir brauchen Sie mit all Ihren Fähigkeiten." Als Wertekompass empfahl Gorke das von den Namensgebern des Gymnasiums, den Brüdern Alexander und Wilhelm von Humboldt, inspirierte Leitmotto: "Dem Menschen zugewandt die Welt entdecken, bewahren und gestalten."
Kreisrat Mirco Schmidt bekräftigte die Aufforderung an die jungen Bürger mit einem Verweis auf Franz Kafka: "Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihren eigenen Weg zu gehen. Und gehen Sie ihn selbst."
29. Juni 2019 / Braunschweiger Zeitung