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Umweltschule ist das Gifhorner Humboldt-Gymnasium längt, aber es soll noch viel mehr passieren

Willkommen an der ausgezeichneten Umweltschule: Sie pflanzen Bäume, machen einen Wettbewerb zum CO2-Einsparen, engagieren sich für Hurrikan-Opfer auf den Bahamas und haben das Thema Umwelt fest in ihrem Schulalltag verankert. Am Gifhorner Humboldt-Gymnasium ist gerade vieles in Bewegung. Elftklässler basteln an Konzepten für die Teilnahme am Bundesumweltwettbewerb. Und: In Kürze geht die AG „HG for Future“ an den Start.

Theorie und Praxis in Einklang bringen, das ist der persönliche Wunsch von Daniel Ringowski, der gerade mit Elftklässlern in einem Wahlpflichtkursus den Beitrag des HG zum Bundesumweltwettbewerb erarbeitet. Das kann auch unangenehme Folgen haben. Die Themengruppe Mülltrennung etwa zieht los, um die Abfallbehälter genaustens zu inspizieren. Einige Schüler rümpfen die Nase. Aber da müsse sie durch, findet Ringowski. „Freitags fürs Klima demonstrieren und in der Woche den Müll nicht richtig trennen, das geht nicht.“

Also zieht er mit Paul (16) und Shirin (17) los. Der Inhalt jedes Müllbehälters wird exakt gewogen, in der Pausenhalle geprüft, ob die Mülltrennung stimmt. Bis das letzte Papiertaschentuch und Butterbrotpapier gewogen und sortiert ist. Dann geht’s auf den Schulhof, wo eine Behälter für alle Müllsorten steht. Hierin landet auch mit Abstand der meiste Müll. Auf die Schnell überlegt Ringkowski an möglichen Optimierungen des schulinternen Müllsystems. „Draußen auch noch verschiedene Mülltonnenbehälter aufstellen, wird aus Platzgründen nicht gehen.“ Ansonsten gab’s für die Mitschüler ein Lob: Unerwartet wenig Fehlwürfe in Papier-, Plastik- und Restmüllbehälter gab es zu beanstanden.

In der Zwischenzeit arbeiten die weiteren fünf Gruppen an ihren Themen. Unter dem Titel „Umweltschonend zur Schule“ arbeiten Leon (17) und Julian (16) an ihrem Konzept. Unter anderem planen sie eine Befragung der Schüler, wollen das Radwegenetz in Gifhorn unter die Lupe nehmen. „Es ist uns wichtig, dass wir uns mit dem Thema befassen“, sagt Leon. Und Julian hat schon jetzt einen Wunsch: „Gifhorn muss fahrradfreundlicher werden.“ Mitte März muss die Bewerbung für den Umweltwettbewerb fertig sein, aber auch sonst gehen die Pläne am HG schon viel weiter.

International werden die Umweltprojekte am HG auch immer mal wieder. Nächste Etappe: Im Mai kommen Schüler aus Polen und Russland im Rahmen der Aktion „The world – Go green“ nach Gifhorn. Ergebnisse sollen in Petersburg im November vorgestellt werden.

Und Lehrerin Petra Fehse bietet bald die Umwelt-AG namens HG for future an. Ihr ist es ein Herzensanliegen, Wege zu finden, das Umweltbewusstsein der jungen Gifhorner zu schärfen, konkrete Dinge zu ändern, weitere Bäume am HG zu pflanzen. Teilnehmen darf jede Altersstufe, jeder darf Ideen einbringen. Viel zu tun gebe es – das fange schon beim Verbannen der Einwegbecher aus der Cafeteria an. Alle Ergebnisse sollen für die gesamte Schule einsehbar sein. Umweltschutz ist am HG ein Gemeinschaftsprojekt mit vielen Facetten. „Wir möchten gemeinschaftlich etwas entwickeln und zusammen ein kleines bisschen die Erde retten.“

Foto: Nase zu und durch im Dienste der Umwelt: Paul und Shirin möchten mit ihrem Projekt die Mülltrennung am HG optimieren. Foto: Sebastian Preuß

27.02.2020 / Aller Zeitung