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Ines-Daniela Beyer aus Grußendorf unterstützt Jugendliche mit ihren Nähkünsten

Unbeschwert das Abitur angehen, das ist in Corona-Zeiten gar nicht so einfach. Doch der 13. Jahrgang am Gifhorner Humboldt-Gymnasium will sich nicht unterkriegen lassen und plant schon einmal für 2021 alles rund um den Schulabschluss. Das wird eine Stange Geld kosten. Doch wie sammeln, wenn in diesen Zeiten keine großen Aktionen stattfinden können? Die HG-Schüler haben da eine Idee. Und weil eine Mutter eines Fünftklässlers sie spontan unterstützt, sind sie ganz optimistisch, dass sie ihren Traum verwirklichen können.

Emilia Pospiech (18) und Romy Rosenthal (18) bilden quasi das Festkomitee des diesjährigen Abi-Jahrgangs. Wie sie im nächsten ihr Abi feiern können, ist wegen Corona noch offen. „Aber irgendwas werden wir machen“, ist sich Emilia sicher. „Wir sind 13 Jahre zur Schule gegangen, das muss gefeiert werden“, ist auch Romy entschieden. Eine Halle für die Feier ist schon gemietet. Abi-Buch, Deko und vieles mehr sind zu zahlen. Da könnten locker 7000 Euro zusammenkommen, rechnen beide vor. Geld, das vorherige Jahrgänge des HG damit sammelten, am Valentinstag Rosen zu verkaufen oder bei einer Vielzahl weiterer Aktionen Geld zu sammeln.

In Corona-Zeiten müssen da jetzt andere Wege her. So macht der HG-Abi-Jahrgang nun bei einer Abi-Challenge eines Online-Kleiderversands mit. Wer dort kauft, erhält einen Code. 10 Prozent des Einkaufswertes wird den Gifhorner Schülern zugeschrieben. Eine Email mit dem Hinweis auf diese Aktion erhielt auch Ines-Daniela Beyer. Die Mutter eines HG-Schülers war begeistert, wie engagiert der Abschlussjahrgang um eine tolle Feier zum Abschluss kämpft. Die Grußendorferin dachte aber auch: „Auf diesem Weg schaffen die es wohl kaum.“

Sie hatte gleich eine Idee, auf welchem Weg sie das Budget der Schüler aufstocken kann, und schrieb an Emilia und Romy eine Email. Ihr Angebot: Sie näht Mund-Nasenschutz, den die Jugendlichen verkaufen. Gemeinsam mit der Schulleitung ist in den letzten Tagen ein Konzept erarbeitet worden, wie der Verkauf unter Corona-Regeln laufen kann. Schon nach wenigen Tagen ist der Erfolg groß.

Wohnzimmer und Partykeller hat die Mutter aus Grußendorf inzwischen zur Masken-Nähstube umfunktioniert, all ihre Reststoffe zusammengesucht. Auf Wunsch näht Ines-Daniela Beyer auch das HG-Logo auf die Masken. Sie selbst wisse, wie schön es ist, den Schulabschluss ordentlich zu feiern. Daher setze sie sich so für die Jugendlichen ein. Das denken offenbar die ersten Kunden auch. „Manche überweisen mehr als die drei Euro, die wir als Preis angegeben haben.“

Der Maskenverkauf soll keine interne Aktion bleiben. Daher wurde schnell eine eigene Homepage für das Projekt erstellt. Unter http://maskenverkauf-hggf.surge.sh/ kann jeder seinen Lieblingsstoff aussuchen und online bestellen und so helfen, dass die Jugendlichen ihr Abi feiern können – „wie auch immer das dann auch aussehen wird“, so Romy.

 

Foto: Kreativ der Corona-Krise trotzen: Für ihre Abi-Feier 2021 sammeln die HG-Schülerinnen Romy Rosenthal (l.) und Emilia Pospiech Geld, unter anderem mit einem Maskenverkauf. Foto: Sebastian Preuß

 

18.11.2020 / Aller Zeitung